Noppies wird nach Übernahme dänisch

Vergangene Woche stand fest, dass die Bemühungen von Nine & Co., des Mutterhauses von Noppies, gescheitert sind, die Gruppe zu stabilisieren. Die Zukunft ist weiterhin ungewiss, aber nicht mehr für alle. Denn seit diesem Wochenende steht fest: Für Noppies geht es nach der Übernahme durch einen Dänen weiter …

Das dänische Unternehmen Brands4Kids übernimmt die europäische Baby-, Kinder- und Umstandsmodenmarke Noppies. Für die Dänen handelt es sich dabei nach eigenen Angaben “um die größte Übernahme in der Geschichte des Unternehmens”.

Eine unabhängige Einschätzung ist nicht möglich, da in der Pressemitteilung des Hauses jegliche Angaben zur Art und zum Volumen der Transaktion fehlen. Eine Anfrage der Redaktion blieb bisher unbeantwortet.

Ebenso ist nicht ganz klar, wie die Übernahme strukturiert ist und welche Teile, Marken, Aktivitäten und Verbindlichkeiten übernommen werden. Die erst jetzt bekannt gewordene Übernahme nach der Insolvenzmeldung des Mutterhauses könnte darauf hinweisen, dass die künftigen Geschäfte übernommen, Altlasten aber zurückgelassen werden. Selbst in Bezug auf alte Liefer- und Zahlungsverpflichtungen sowie in der Handhabung von Gewährleistungen können unter anderem Händler nicht darauf vertrauen, dass nach der Übernahme diese vom neuen Eigentümer übernommen werden.

Die Meldung schweigt sich zu konkreten Details komplett aus. Von den Ordertagen, auf denen Noppies als Aussteller angemeldet war, ist zu hören, dass sich die Ansprechpartner von Noppies gemeldet haben, um die zuvor gebuchten Messeplätze übernehmen zu können.

Mit der Übernahme wird trotz mancher Unklarheiten eines deutlich: Das sich zwar auf das Jahr 1946 berufende, aber tatsächlich 2006 gegründete Unternehmen Brands4Kids will weiter wachsen. Mit der Übernahme von Noppies umfasst das Markenportfolio nach eigenen Angaben nun mehr als 20 Marken aus den Bereichen Fashion, Basic und Outdoor.

Im Kidsbereich gehören die Marken Celavi, Color Kids, Creamie, Daily7, En Fant, Fixoni, Huttelihut, Indian Blue Jeans, Minymo, Pippi sowie Rellix zum Portfolio.

Ach ja, und es ist Pippi Baby Wear, auf deren Geburtsstunde, das Jahr 1946, auf welches man sich gern beruft.

Michael Nederby, Sales Director von Brands4Kids
Michael Nederby, Sales Director von Brands4Kids

„Wir verfolgen weiterhin unsere Strategie, der beliebteste Multibrand-Partner im Bereich Baby- und Kinderbekleidung zu sein. Mit der Einführung der Marke Noppies und einer neuen Kategorie für Umstandsmode begeben wir uns nun auf eine neue, aufregende Reise mit unseren Kunden“, sagt Michael Nederby, Verkaufsleiter von Brands4Kids.

Nederby ergänzt: „Noppies ist ein starker Akteur sowohl im E-Commerce, auf Marktplätzen als auch im Großhandel, sodass die Marke perfekt zu unserer globalen Reise passt, ein starker Multibrand-Partner in Europa, Nordamerika und Asien zu sein.“

Wir haben uns auf den Aufbau einer starken Plattform konzentriert und unsere Marken und Kategorien innerhalb der Baby- und Kinderbekleidungsmarken von 0 bis 16 Jahren gehalten. Wir betrachten es als Erfolg für unsere Kunden, einen Partner zu haben, mit dem sie eine langfristige Partnerschaft aufbauen können“, sagt Nederby weiterhin und fährt fort: „Noppies ist für uns eine starke komplementäre Marke, mit der wir gemeinsam in Deutschland, Belgien und den Niederlanden führend und für weiteres internationales Wachstum gut aufgestellt sind. Mit dieser Akquisition führen wir auch die neue Kategorie Umstandsmode in unserem weltweit verfügbaren Multibrand-Direct-to-Customer-B2B-Webshop ein. Mit unseren über 4.000 B2B-Kunden in 25 Ländern auf drei Kontinenten sind wir als Lieferant der ersten Wahl in den Kategorien Fashion, Basic und Outerwear gut positioniert.“

Mit der Unterzeichnung dieser Übernahme setzt Brands4Kids die Akquisitionsserie fort, die als Tochtergesellschaft von Standard Investment startete. Brands4Kids wurde erst 2022 von der niederländischen Investmentfirma übernommen.

Noppies ist die dritte große Übernahme innerhalb von anderthalb Jahren sein. „Im Moment sind wir unserer Strategie voraus – dazu gehört auch die Förderung des Umsatzwachstums in Ländern in ganz Asien“, erklärt Erik Andreæ, CEO von Brands4Kids, und ergänzt: „ Mit der Übernahme dieser neuen Marke und Kategorie haben wir unserem Unternehmen eine weitere spannende Wachstumssäule hinzugefügt.”

Nine & Co. wurde nicht mit dieser Transaktion nicht aus der Insolvenz gerettet. Ob Nine & Co., die anderen Modemarken und das zur Gruppe gehörende deutsche Tochterunternehmen Alvi einen Neustart schaffen werden, ist derzeit noch offen.

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