Menschenrechtsorganisationen warnen vor „Made in Myanmar“

Weil in diversen Niedriglohnländern, wie beispielsweise China, die Herstellungskosten in den vergangenen Jahren gestiegen sind, suchen viele Unternehmen nach alternativen Produktionsstätten. Seit sich das Land Myanmar 2011 geöffnet hat, boomt die dortige Textilbranche. Für die Studie „Made in Myanmar: Entrenched poverty or decent jobs for garment Workers?“, veröffentlicht im Dezember 2015, befragte die Organisation Oxfam gemeinsam mit anderen Menschenrechtsorganisationen 123 Textilarbeiter aus 22 Fabriken in dem Land.

Dabei wurden katastrophale Bedingungen aufgedeckt: Der Durchschnittslohn der Befragten reichte mit 98 Dollar im Monat nicht aus, um die Grundbedürfnisse zu befriedigen. Schikanen durch Vorgesetzte sowie menschenunwürdige und unsichere Arbeitsbedingungen wurden ebenfalls angesprochen. Viele Arbeiter berichteten von der Angst vor Bränden und gaben an, dass Fabrikausgänge blockiert oder verschlossen wären.

Konzerne wie Adidas, H&M, Jack Wolfskin, Primark oder Tchibo beziehen laut der Studie Waren aus Myanmar. „Viele ausländische Unternehmen, die in Myanmar aktiv sind, halten den Ort ihrer Geschäftsaktivitäten geheim. Dadurch ist es kaum möglich, die Arbeitsbedingungen vor Ort unabhängig zu überprüfen“, sagt Franziska Humbert, Referentin für Arbeitsrechte bei Oxfam Deutschland. Die Organisation fordert die Unternehmen auf, gemeinsam mit ihren Lieferanten diese Arbeitsbedingungen zu beenden. Der erste Schritt dazu sei eine höhere Transparenz.

 

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